Die jahrzehntelangen Kämpfe gegen die Schweinemast auf dem Gelände des ehemaligen KZ Lety scheinen sich endlich gelohnt zu haben: Anfang Dezember wurde der Kaufvertrag für das Gelände unterzeichnet.
Wir wollen auf diesem Wege allen gratulieren, die all die Jahre nicht locker gelassen haben und immer wieder auf die unerträgliche Situation in Lety aufmerksam gemacht haben. Insbesondere unserem langjährigen Partner Konexe und dem Ausschuss für Holocaust-Entschädigung für die tschechischen Roma (VPORH) um Čeněk Růžička gebührt dabei unser besonderer Dank.

Auch wenn in der tschechischen Politik weiterhin Stimmung gegen die Entscheidung gemacht wird und noch mehrere Klagen gegen den Kauf anhängig sind ist damit ein historischer Meilenstein geschafft.

Die Planung und Betreuung einer zukünftigen Gedenkstätte wurde dem Museum für Roma-Kultur in Brno übertragen, Angaben der Betreibergesellschaft zufolge läuft der Betrieb der Mastanlage bereits langsam aus. Ende Februar sollen demnach die letzten Schweine geschlachtet werden. Anschließend muss das Gelände noch aufwendig beräumt werden, bevor dort tatsächlich ein Gedenkort entstehen kann.

Nichtsdestotrotz sieht es gerade so aus, als könnte bereits nächstes Jahr im Mai zum ersten Mal in der Geschichte von Lety eine offizielle Gedenkveranstaltung ohne die unwürdige und stinkende Anlage stattfinden.

Viele Jahrzehnte zu spät, doch besser spät als nie.
Wir werden da sein und den weiteren Prozess beobachten.

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