Unterstützung für Kastrat Brijani

ein Beitrag von:  Doku+    Recherchegruppe abgeschobene Roma 

Seit mehr als 10 Jahren treffen wir uns mit (abgeschobenen) Roma in Serbien. Im Laufe der Zeit haben wir mit vielen Angehörigen der Minderheit biografische Gespräche geführt. Wir arbeiten in Deutschland und den exjugoslawischen Staaten mit Journalist:innen, Menschenrechtler:innen, Ärzt:innen und Rechtsanwält:innen in einem Langzeit-Rechercheprojekt, welches Recherchen von Journalist:innen, Anwält:innen und Ärzt:innen zu Lebensbedingungen von Roma zusammenfasst. Im Rahmen dessen waren wir zuletzt mehrfach in Serbien, 2023 vier Mal, jedes Mal auch in Niš.

Neonaziszene in Niš

Im Rahmen dieser Arbeit waren wir seit 2013 mehrfach in Niš. Eine Stadt in Südserbien, nahe der Grenze zu Bulgarien/Mazedonien. Dort besuchten wir eine Organisation namens Ženski Prostor. Eine serbienweit vernetzte Frauenorganisation, mit Schwerpunkt auf der Unterstützung der lokalen Roma-Community. Ihr Büro war von außen nicht erkennbar. Weder ein Schild, auch kein Name an der Klingel. Das sei zur Tarnung, sagten sie, wegen der starken Neonaziszene in der Stadt. Sie berichteten uns von der sehr organisierten Neonazi-Szene in Niš; und von dem Kleinkrieg, der sich in der Stadt abspielte. Bei unseren Aufenthalten dominierten die Graffitis der Neonazi-Szene – über andere Slogans gesprüht.

Serbien ist laut Asylgesetz ein Sicherer Herkunftsstaat

Alle wissen, für Roma gibt es in Serbien keine Sicherheit. Beobachter:innen der Szene sagen, Serbien bekämpfe nicht die Armut, sondern die Armen. Noch schlechter als den serbischen Roma geht es den Roma, die 1999 aufgrund von Krieg und Vertreibung aus dem Kosovo geflohen sind. So auch Kastrat Brijani. Wir kennen Kastrat Brijani seit 10 Jahren, haben seine Versuche in Serbien Fuß zu fassen und sich vom rassistischer und sozialer Ausgrenzung nicht klein machen zu lassen begleitet. Er wollte Journalist werden, der Krieg unterbrach seine Ausbildung. Heute ist die Musik sein Spachrohr. Sein letztes Album hieß „Kastro against White Supremacy“. Als Künstler hat er sich mutig und entschieden geäußert – und wurde dafür angegriffen. Von Neonazis und Patrioten – unter anderem von serbischen Polizisten, die ihn bedrohten. Er ist aus der totalen Bedrängung nach Deutschland geflohen und er kann nicht zurück. Um seine Familie zu schützen, musste er in sein Geburtsland Deutschland zurückkehren. Wir haben Familie Brijani in den letzten Jahren mehrfach in Nis, im Süden Serbiens getroffen. Als Aktivist half die Familie uns mit Abgeschobenen aus Deutschland. Ihr ist zum Beispiel zu verdanken, dass eine junge alleinerziehende Romni, nach der Abschiebung in absoluter Isolation gelandet, die den Mut verloren hatte: heute nicht tablettenabhängig ist und sich nicht umgebracht hat.

Situation in Niš (Südserbien)

Es gibt ein Sprichwort in Serbien, es lautet sinngemäß »je südlicher, je trauriger«. Niš ist eine ehemalige Industriestadt, geografisch günstig gelegen. Die Deutsche Wehrmacht hatte es besetzt und mitten im Zentrum ein Konzentrationslager betrieben, das ist heute ein Museum.* Kastrat Brijani wohnte in direkter Nähe zu diesem Lager (welches heute eine Gedenkstätte ist), in einem der infrastrukturell unbeachteten Roma-Stadtteile von Niš. Hier ist die Armut groß und partriachale Gewalt und Neonazi-Aktivitäten sind bedrohlich. Wir waren zuletzt im Dezember 2023 vor Ort, zu den Kommunalwahlen. Viele Roma berichteten uns, dass und wie Stimmen für die Regierung gegen ein Paket Zucker oder Mehl oder verfrüht ausge-zahlte Sozialhilfe gekauft werden. Die Sozialhilfe ist zu gering für einen Lebensunterhalt, sie beläuft sich auf 80 Euro an 9 von 12 Monaten im Jahr. Der Strom wird immer wieder für ein Stunden oder mehrere Stunden abgeschaltet. Kastrat Brijanis Familie hat aufgrund des Flüchtlingsstatus (aus dem Kosovo) nicht die Familienstrukturen, die vor Ort sich gegenseitig das Leben sichern. Im politischen System und im dortigen NGO-Sektor hat er keine Chance. Seine letzten Aufträge kamen aus Deutschland.

Kastrat Brijani ist Nachkomme von Opfern des Nationalsozialismus

Kastrat Brijani haben wir während eines Besuches in Niš zur Familiengeschichte unter deutscher Besatzung während des Nationalsozialismus befragt, da dies zu unseren Rechercheschwerpunkten passt. Dabei fanden wir heraus, dass Kastrat Brijanis Großvater als Überlebender vom US-amerikanischen Filmemacher Paul Polanski interviewt wurde, die Aufnahmen befinden sind auf der Seite vom United States Holocaust Memorial Museum, Washington online zu sehen, Kopien davon haben wir. Wir denken, dass die Familie von Kastrat Brijani als Roma, persönlich betroffen von rassistischer und geschlechtsspezifischer Gewalt, seitens staatlicher und nichtstaatlicher Akteure, sowie als Enkel von NS-Überlebenden ist und als Angehörige der vulnerablen Minderheit in Deutschland geschützt werden müssen. Sie waren und sind rassistischer Diskriminierung ausgesetzt, die von Mobbing in Schul- und Arbeitskontexten, verbalen Angriffen auf der Straße bis hin zu schwerer körperlicher und psychischer Gewalt reichte. Die wenigen Forschungsarbeiten zum Thema sind sich einig, dass in den Opferperspektiven die NS-Verfolgungsgeschichten von Roma in zweiter und dritter Generation ernst zu nehmende Folgen mit sich ziehen. Kastrat hat Schwierigkeiten. Die ganze Situation belasten ihn stärker, als er zugibt – er ist gestresst, fühlt sich schuldig, denkt, er müsse alles schaffen. Wir empfehlen ihn zum Arzt zu schicken und abchecken zu lassen, ob eine PTBS oder ähnliches vorliegt. Als Angehöriger der Opfergruppe Roma und Sinti im exjugoslawischen Staat Serbien den Schikanen von Neonazis ausgesetzt zu sein – das ist weder Kastrat Brijani noch sonst irgendjemandem zu wünschen. Hier in Deutschland kann Kastrat Brijani sich und seiner Familie eine Perspektive aufbauen, hier kann er Schutz bekommen. Seine Fluchtgründe sind politische.

Für Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Doku+ Recherchegruppe abgeschobene Roma

Kontakt: dokuplus.org email hidden; JavaScript is required 

* Das Konzentrationslager Crveni Krst in Niš In der südserbischen Stadt Niš ruft ein Museum am historischen Ort das Konzentrationslager Crveni Krst in Erinnerung, das zwischen 1941 und 1944 bestand. Auf der ehemaligen Hinrichtungsstätte des Lagers, dem nahegelegenen Hügel Bubanj, befindet sich seit 1963 ein Gedenkpark. Er wird von einem monumentalen Denkmal beherrscht … Deutsche Truppen besetzten Serbien im April 1941. Noch im Herbst richteten die deutschen Besatzer ein Lager im Stadtteil Crveni Krst (deutsch: Rotes Kreuz) auf dem Gelände eines 1930 erbauten Militärdepots ein. Im Lager von Niš wurden Kriegsgefangene, Juden, Roma, Geiseln und Partisanen inhaftiert. … aus www.memorialmuseums.org/staettens/druck/1302

Buchenwald überlebt, aber repressiert unter dem Staatlichen Antifaschismus: Die Nicht-Aufarbeitung des Porrajmos in der DDR

Vortrag und Diskussion mit Natalia Fomina

Porrajmos ist ein Wort aus dem Romanes. Es bedeutet das Verschlingen und bezeichnet den Völkermord an den europäischen Romn*ja und Sinti*zze in der Zeit des Nationalsozialismus. Etwa 500.000 Angehörige der Gruppe wurden ermordet. Viele gefoltert, verfolgt und enteignet.

Nach 1945 wurden Rom*nja und Sint*ezze nach denselben rassistischen Mustern ausgegrenzt, wie vor und während des NS. Dieser Vortrag befasst sich mit der bruchlosen Repression der Minderheit im postnational-sozialistischen Deutschland und nimmt dabei die DDR in den Blick. Diese setzte sich explizit als Antithese zum Nationalsozialismus und auch zur BRD.
Als offiziell antifaschistisch bot sie die Hoffnung einer entsprechenden Aufarbeitung und Erinnerung und aufrichtigen Umgang mit den Überlebenden. In ihrem Vortrag erläutert Natalia Fomina jedoch warum, der staatliche Antifaschismus nicht antirassistisch war und darüber hinaus die postnationalsozialistische Gewalt vor allem gegenüber Sinti*zze in politischen und behördlichen Maßnahmen unsichtbar machte.

Die historische Analyse zeigt, dass der Holocaust längst nicht aufgearbeitet ist und, dass der tiefsitzende Rassismus gegenüber Roma und Sinti nach 1945 besondere Aufmerksamkeit erhalten muss.

Die Veranstaltung startet am 15.11.23 um 19 Uhr im Rahmen des “Tresen gegen Antiromaismus”.

kosmotique, Martin-Luther-Str. 13, 01099 Dresden

„Wir wollen Respekt!“ – Maskierte Männer griffen Roma-Viertel an

Serbien, Turekovac bei Lesokovac, April 2023

„In diesem Jahr war es das dritte Mal“, sagt Kristina R. Sie fürchtet sich, allein zu Hause zu bleiben. Ihr Mann arbeitet tageweise als Reinigungskraft und Bauhelfer in Belgrad, der 250 Kilometer entfernten Hauptstadt Serbiens. Meist auch über Nacht. Auch Manuela, eine Nachbarin, angefasst. In den letzten fünf Jahren seien sie etwa 15 bis 20 mal angegriffen worden, berichten sie und ihr Mann Martin.

„Wir sind ohne Schutz.“

Ihre Dorfgemeinschaft ist klein. Einige der Roma arbeiten für Serben in der Landwirtschaft. Es gibt keinen Streit, außer um die Höhe des Lohns, scherzt Martin. Die Angreifer kommen aus dem Nachbardorf. Man kennt sich eigentlich. “Die Jugendlichen lernen den Rassismus der Erwachsenen schon von klein auf”, meint Martin. Er selbst sieht, dass es früher Probleme in Roma-Communities gab. „Wir haben auch Fehler gemacht, die Schule nicht fertig gemacht. Wir waren jung, wollten heiraten und Geld verdienen. Wir haben nicht darüber nachgedacht.“ Jetzt sähen sie das anders. Die Kinder gehen zur Schule, selbst wenn sie dort negative Erfahrungen machen müssen. Die Eltern erklären ihnen, dass es keine Alternative gibt.

Ein Gespräch mit dem Bürgermeister der Kommune war für die angegriffenen Roma bisher nicht möglich. „Zum Bürgermeister dürfen nur wichtige Leute“, erklärt Martin. Manuela, seine Frau meint, dass sie davon träumen „frei“ zu sein. „Wir müssen 10 bis 15 Stunden am Tag arbeiten. Das Leben ist nur arbeiten und schlafen. Und dann kannst du nicht schlafen, weil du Angst haben musst in der Nacht, dass dein Haus angezündet wird.“ Ihr Mann pflichtet ihr bei: „Wir wollen Respekt“, sagt Martin.
Die Angreifer werden nach ihrer Einschätzung eine Verwarnung von der Polizei erhalten. Sie erwarten keinen Schutz und kein ernsthaftes Interesse von den staatlichen Behörden. Deshalb wünscht sich die Romacommunity eigenes Security-Personal in der Schule und einen eigenen Spielplatz in ihrem Viertel. Sie versprechen sich davon mehr Sicherheit für ihre Kinder.

Serbischsprachige Berichterstattung: https://resetka.rs/mladici-sa-fantomkama-usred-noci-napali-rome-u-turekovcu-preplaseni-mestani-najavljuju-proteste-ispred-policije/

Eigene Recherche mit Fotos und Filmmaterial: http://dokuplus.org/

 

Gedenken in Lety am 14.5.2023

Unser Beitrag basiert auf dem Beitrag Ecole Usti vom 15.05.23:

Gedenken in Lety 14.5.2023

Am 14.5.2023 fand in Lety bei Písek die jährliche Gedenkfeier für die Opfer des Porajmos statt. Nach fast dreißig Jahren war es das erste Mal, dass ein tschechischer Staatspräsident an teilnahm. Staatspräsident Petr Pavel erkannte die Notwendigkeit zur Aufarbeitung an.

In dem ehemaligen Konzentrationslager wurden mehrere hundert Sinti und Roma gefangen gehalten und im Mai 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Fast alle tschechischen Sinti und Roma sind während der nationalsozialistischen Besatzung ermordet worden. 

Auf dem Gelände des ehemaligen KZ Lety (bei Písek) wurde noch bis 2018 eine Schweinemastanstalt betrieben. Seit den 1990iger Jahren war dagegen von Angehörigen der ermordeten Familien und der tschechischen und europäischen Zivilgesellschaft protestiert worden. Im Jahr 2018 wurde die Schweinemast endlich geschlossen und das Gelände vom Staat gekauft.

Der diesjährige Auftritt der tschechischen Regierung beim Gedenken in Lety ist bemerkenswert. Die Redner*innen erkannten die Beteiligung auch von tschechischen Wachmannschaften an den Verbrechen des Porajmos an. Insgesamt wurde der Wille bekundet ein neues Kapitel in der Geschichte des Konzentrationslagers Lety und dem Umgang damit aufzuschlagen. Im kommenden Jahr soll die Gedenkstätte fertig gestellt werden. 

Die Rede des Menschenrechtsaktivisten Miroslav Brož der NGO Konexe aus Ústí nad Labem sorgte zum Schluss der Veranstaltung noch einmal für Aufsehen. Herr Brož erkannte die gemachten Fortschritte an, kritisierte aber deutlich das nach wie vor segregierte Schulsystem, welches Kindern aus Romafamilien konsequent und systematisch den Zugang zum Regelschulsystem und damit zu einer Chance auf Bildung und Ausbildung versperrt. Weiterhin kritisierte er den Umgang mit ukrainischen Rom*nja im Jahr 2022, die im Gegensatz zu weißen ukrainischen Geflüchteten, mit massiver Zurück- und Ausweisung konfrontiert wurden. 

Außerdem unterstrich Herr Brož die Notwendigkeit sich mit Polizeigewalt gegenüber Roma auseinanderzusetzen, wie der Fall des wahrscheinlich von Polizisten getöteten Stanislav Tomáš zeige.

Das Tschechische Fernsehen und der Infonewsserver http://www.romea.cz übertrugen die gesamte Gedenkveranstaltung live und berichteten umfangreich. Die Reden lassen sich auf Englisch nachlesen.

Staatspräsident Petr Pavel twitterte am Sonntag: „Der Kampf für Freiheit und Menschenrechte ist heute genauso relevant wie in der Vergangenheit. In Lety haben wir das Andenken der Roma und Sinti-Opfer des Holocaust gewürdigt. Wir müssen uns an diese Ereignisse erinnern und gleichzeitig daraus lernen. Der Wert des menschlichen Lebens wird nicht durch die ethnische Zugehörigkeit bestimmt. Wir haben alle das gleiche Recht auf Leben.“ Quelle: twitter.com


Mission Lifeline Vorberichterstattung vom 13.5.2023

Radio Prag 15.5.23

Frankfurter Rundschau vom 15.5.23

Romnja erhalten Entschädigungen aufgrund von Zwangssterilisationen

Die Nachricht ist schon eine Weile her: Seit dem 1. Januar 2022 können die Opfer von illegalen Sterilisationen, die zwischen dem 1. Juli 1966 und dem 31. März 2012 in der Tschechischen Republik durchgeführt wurden, eine Entschädigung in Höhe von 300.000 CZK [12.000 EUR] beantragen. Der Nachweis, dass eine illegale Sterilisation stattgefunden hat, erweist sich für einige Antragstellerinnen als Problem.

Teilweise haben die Krankenhäuser in der Zwischenzeit bereits viele Dokumente über Sterilisationen vernichtet. Darüber hinaus lehnt das Gesundheitsministerium laut dem Nachrichtenserver Romea.cz  Zeugenaussagen von Familienangehörigen der Opfer als Beweismittel ab. Solche Zeugenaussagen wurden zuvor allerdings in seinen eigenen Anweisungen als eine mögliche Art des Beweises genutzt.

Die Opfer haben nun die schwierige Aufgabe nachzuweisen, dass ihre Sterilisation unter Verstoß gegen das Gesetz durchgeführt wurde. Sie müssen beweisen, dass sie entweder nie in die Sterilisation eingewilligt oder dass die Umstände, unter denen ihre Einwilligung gegeben wurde, gegen die gesetzlichen Vorschriften verstoßen haben. 

Die Lage ist für die betroffenen Familien nach wie vor prekär. Wir haben im Jahr 2019 ein Interview mit Elena Gorolová und Gwendolyn Albert über den Kampf der Frauen um ihre Rechte und  Entschädigungen für das erlittene Unrecht geführt. Im Rahmen des podcasts: Reproduktive Rechte – reproductive rights ist dieser Beitrag nun erschienen und Ihr könnt ihn hier anhören. 

Das Europäische Zentrum für die Rechte der Roma (ERRC) wandte sich bereits 2004 an die tschechischen Behörden und äußerte den Verdacht, dass illegale Sterilisationen vor allem an Roma-Frauen durchgeführt wurden. Dutzende von Frauen wandten sich daraufhin mit ihren Beschwerden an den Ombudsmann und einige klagten auch vor Gericht.

Der nun erzielte Erfolg der Frauen soll nun auch durchgesetzt werden. Dazu veröffentlicht das Nachrichtenportal Romea.cz regelmäßig Informationen.

 

 

 

 

Aufruf: Unterstützung von Romnja aus der Ukraine

Wir haben am Aufruf des Bundesromaverband e.V. mitgearbeitet und bitten Sie/ Euch um Unterstützung des Aufrufs. Wenn Sie/ Ihr als Organisation oder Einzelperson unterschreiben möchten, bitte senden Sie eine Email an email hidden; JavaScript is required

Bewegungsfreiheit und Schutz für Roma aus der Ukraine!

Nicht alle Roma verlassen die Ukraine und nicht alle werden Opfer diskriminierender Behandlungen. Doch die Berichte über Diskriminierung von Romnja* an den Grenzen nehmen zu. Sie werden nicht in Autos mitgenommen, Busunternehmen weisen sie ab. In den Ankunftsorten werden sie aus unerfindlichen Gründen von den “weißen” Ukrainer:innen separiert. Auch in den Ankunftsorten in Deutschland gibt es Schwierigkeiten.

Es braucht große Räume

Überwiegend Frauen und Kinder sind auf der Flucht, mit Jugendlichen und manchmal pflegebedürftigen Angehörigen. Sie mussten sich von ihren Männern im “wehrfähigen Alter” trennen und wollen sich nicht weiter aufteilen. Neben den Kriegstraumata, die sie erlitten, berichten sie von massiven Diskriminierungen und Beleidigungen entlang der Fluchtrouten Richtung Westen.

Ukrainische Roma sind Nachkommen von Überlebenden und Opfern der Verfolgung und Vernichtung während des Nationalsozialismus. Wir möchten, dass gerade Deutschland jetzt Mittel bereitstellt und Schutz bietet.

Viele Romnja sprechen Romanes, Ukrainisch oder Russisch, jedoch nicht die Sprachen der Länder, in die sie fliehen. Manche können nicht lesen, und wenn, dann beherrschen sie nur kyrillische Schriftzeichen. Die ganze Situation ist extrem verunsichernd und bedrohlich. Angehörige einer Familie und Freund:innen, die sich gegenseitig unterstützen, wollen sich in dieser Situation nicht trennen und gern zusammen bleiben, auch zusammen unterkommen. Deshalb braucht es großzügige Unterbringungsmöglichkeiten, wo Menschen gemeinsam untergebracht werden können.

Rassismus trifft Roma auch jetzt

Zur leider auch schon vor dem Krieg existierenden strukturellen Diskriminierung gehört, dass viele Roma in der Ukraine undokumentiert sind und keine Pässe haben. Von den schätzungsweise 400.000 in der Ukraine lebenden Roma haben ca. 20 Prozent, also mehrere zehntausend Menschen, keine Papiere. Andere haben ihre Dokumente im Zuge der Flucht verloren. Für all diese Menschen ist es deutlich schwieriger, die Grenzen zu passieren und sich vor dem Krieg in Sicherheit zu bringen.

Diese besonders vulnerable Gruppe ist bisher überhaupt nicht in die Personengruppen einbezogen, die in der aktuellen Situation in den Ländern der Europäischen Union offiziell Schutz erhalten können.

Kämpfen dürfen oder müssen sie auch ohne Papiere, fliehen aber ist ein Problem. Es gibt Berichte, dass der ukrainische Grenzschutz papierlose Roma nicht über die EU-Grenzen lässt. Deshalb müssen sie über die Grenze in die Moldawische Republik. Dort werden die weißen ukrainischen Flüchtenden von den geflüchteten Roma getrennt untergebracht. Der Menschenrechtsaktivist des European Roma Rights Centres (ERRC) Jonathan Lee bezeichnet diese Praxis als Segregation und kritisiert auch die sehr desolaten Unterbringungen vor Ort.

In diesen speziell segregierten Zentren wurden keine Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft aus der Ukraine angetroffen. Das ERRC verschaffte sich vor Ort einen Überblick und stellte fest, dass die Behörden in Moldawien Hunderte von geflüchteten Romnja aus der Ukraine mit Bussen an die rumänische Grenze bringen. Die Romnja werden nicht darüber informiert, wie das Einwanderungsverfahren abläuft und werden an der Grenze häufig zurückgewiesen, weil sie nicht über die richtigen oder keine Dokumente verfügen.

Gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle Geflüchteten!

Laut des Nachrichtensenders Al Jazeera werden die Behörden in Moldawien unter Druck gesetzt, einen Umverteilungsplan für flüchtende Roma auszuarbeiten, der ihnen keine Dokumente abverlangt. Von wem sie unter Druck gesetzt werden, berichtet der Sender nicht. Der moldawische Abgeordnete Dorian Istratii, koordiniert die Arbeit im Flüchtlingszentrum Manej. Er sagt, dass die moldawische Regierung daran arbeite, die rumänische Regierung dazu zu bewegen, flüchtende Roma ohne Papiere aus der Ukraine aufzunehmen, damit sie dort Asyl bekämen. Nach EU Recht würde dies allerdings bedeuten, dass sie dort dann bleiben müssten. Dies wäre eine klare Schlechterstellung von Papierlosen, da sich alle anderen Ukrainer:innen derzeit ihren Aufenthaltsort in Europa aussuchen können.

Dauerhaftes Bleiberecht auch nach dem Krieg

Aus den Jugoslawienkriegen wissen wir, dass viele der damals geflohenen Roma bis heute auch 30 Jahre danach in Deutschland (oder auch anderen Staaten) nur geduldet sind und heute abgeschoben werden. Eine Wiederholung dieser Geschichte gilt es unbedingt zu vermeiden. Der derzeitige Umgang mit den papierlosen Romnja aus der Ukraine lässt dies jedoch befürchten.

Aus Erfahrung wissen wir, dass es 1999 ethnische Säuberungen gegen Roma im Kosovo nach den NATO-Einsätzen gab. Durch Krieg und Vertreibung haben die Menschen ihr Eigentum verloren. Nach Ende des Krieges konnten sie nicht in ihr altes Leben zurück. Es gibt bereits jetzt eine große Zahl von Roma in der Diaspora in Europa, die nie mehr zurück können.

Die Bewaffnung der ukrainischen Streitkräfte, aber auch paramilitärischer Kämpfer:innen und natürlich auch Neonazis wird sich in den nächsten Jahren, auch wenn der Krieg vorbei ist, nicht so schnell wieder rückgängig machen lassen. Es ist zu befürchten, dass Angehörige von Minderheiten wie Roma in einer extrem bewaffneten Gesellschaft schutzlos werden. Die Ausschreitungen gegen Roma in 2018 etwa lassen Schlimmstes befürchten.

Auch für andere Personen, die Minderheiten angehören, ist die Situation potentiell gefährlich. Wir fürchten um diese Leute. Für uns bedeutet das, dass wir bereits jetzt dafür eintreten von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie Betroffenen dauerhaft sichere Bleiberechte zu gewähren.

Wir brauchen:

  • Ein Aufnahmeprogramm für Romnja und Roma ohne Dokumente in westeuropäischen Staaten (sowie Transportmöglichkeiten von den ukrainischen Grenzen sowie Schutzräume auf den Fluchtrouten). Roma müssen sich den Zielort der Flucht genauso aussuchen können, wie alle anderen Ukrainer:innen auch.

  • Dazu gehört die Berücksichtigung von Romnja und Roma – insbesondere auch ohne Dokumente – aus der Ukraine bei der bereits von der deutschen Außenministerin Baerbock verkündeten Direktaufnahme von Geflüchteten aus Moldau.

  • Den sofortigen Stopp aller Abschiebungen in die Nachbarländer der Ukraine (Belarus, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Moldawien, Russland).

  • Bereitstellung von Orten, an denen Gruppen von 10 – 20 Personen zusammen untergebracht werden können. Geeignete leerstehende staatliche Gebäude, Hotels, Jugendherbergen oder ähnliches sollten dafür freigemacht werden.

  • Wir brauchen dringend Mittel, um Unterstützungsstrukturen aufzubauen – zum Beispiel (psychologische) Telefon-Beratung (russisch / ukrainisch / romanessprachig). Beratung über Möglichkeiten der Registrierung und die Anmeldung Papierloser, Unterstützung bei erlebter Diskriminierung, Vernetzungsangebote, diskriminierungs- und sprachsensible Beratung für geflüchtete Roma, Koordination von Unterkunftsangeboten und Suche.

* * *

* In diesem Text schreiben wir überwiegend „Romnja“, weil sich überwiegend Frauen auf der Flucht befinden.

Initiiert von 

Bundes Roma Verband e.V. • Roma Center e.V./ Roma Antidiscrimination Network • Romani Phen e.V. • Romani Kafava Wilhelmsburg e.V. • Gruppe gegen Antiromaismus • Wakti Romano e.V. 

Unterzeichnende Organisationen 
Amadeu Antonio Stiftung • Anlaufstelle / Netzwerk Pro Sinti & Roma • Arbeitskreis Asyl Cuxhaven e. V. • ARRiVATi - Community Care • BLACK COMMUNITY Hamburg • BLACK COMMUNITY Coalition For Justice & Self-DEfence • Bezirksverband Neukölln der Partei DIE LINKE • Bildung in Widerspruch e.V. • Bündnis der Roma Organisationen - B.R.O. • Internationaler Kultur und Sport Verein der Roma Carmen e.V. • Amaro Foro e.V. • Bildungswerk für Friedensarbeit e.V. Berlin • die kommunistische songgruppe die anticapitalistas • Flüchtlingsrat Brandenburg • Flüchtlingsrat Bremen • Flüchtlingsrat Thüringen e.V. • Forschungsgesellschaft Flucht & Migration e.V. • Förderverein Roma e.V. • Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) gemeinnützige GmbH • KLIK e.V., Berlin, Wohnungslosen- & Jugendhilfe • Mülheimer Flüchtlingsrat e.V. • Philharmonischer Verein der Sinti und Roma Frankfurt am Main e.V. • Poliklinik Hamburg Veddel • Queer Roma • Romano kongreso Odesako chakreste (Odessa regionaler Roma-Kongress) • RomaRespekt • save space e.V. • Seebrücke Niedersachsen • Seebrücke Lüneburg • 1. Sinti-Verein Ostfriesland e.V. • Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas • Stiftung Zusammen_Wachsen • U.R.Y.D. Union des Roms de l’Ex Yougoslavie en Diaspora / Association Fleuve Ibar  • Verein Zuflucht - Ökumenische Ausländerarbeit e.V. • VVN/BdA kreisvereinigung oldenburg/friesland • VVN-BdA Friedrichshain-Kreuzberg • Wir packen's an e.V. - Nothilfe für Geflüchtete • Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege"

und Einzelpersonen
Asylpfarramt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Pfarrer Joachim Schlecht • marita blessing, dipl.-psychologin • Gerd Büntzly • Ann Margreth Date G29 Amnesty/Malmo • Esther Heling-Hitzemann, Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Göttingen (GCJZ Göttingen e.V.)  • Friedrich Wilhelm Höper • Susanna Kahlefeld, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen • Dr. Anne Kossatz, Pastorale Mitarbeiterin Pfarrei St. Marien, Bad Homburg, Friedrichsdorf • Gabriele Lang, Riedlingen • John O • Niko Rergo, Vorsitzender Romano kongreso Odesako chakreste (Odessa regionaler Roma-Kongress) • Dr. Linda Supik, Soziologin, Goethe Universität, Frankfurt am Main • Okan Uludasdemir • Esma Veselovski from a Romani women group Romane domacice • Eva Weber

 

 

Gemeinsam gut Leben in Plauen: Einladung zum Fachworkshop am 24.03.2022 in Plauen (Vogtland)

Gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rassismus in Sachsen möchten wir Euch und Sie am 24.03.2022 nach Plauen (Vogtland) einladen. Das Ansinnen ist der Austausch über die aktuelle Situation und das Zusammenleben in der Stadt mit EU-Bürger:innen aus der Slowakei, nachdem vor vier Jahren zwei Häuser gebrannt hatten.

Aus der Einladung des Bündnisses gegen Rassismus:

“Vorurteile und Unwissen über die Lebenswelten von Roma sind weit
verbreitet. Dies führt zu Unsicherheiten und Irritationen – auf beiden
Seiten. Gemeinsam gut Leben in Plauen – das wollen alle!

Ein Zusammenschluss von lokalen und überregionalen Kooperationspartnern lädt Sie zu einem Fachworkshop zum Thema
Rassismus gegen Sinti und Roma am 24.03.2022 von 10.00-17.00 Uhr
in Plauen ein.
Der Workshop richtet sich an Menschen aus der Verwaltung, der
Ausländerbehörde, dem Jobcenter, an Lehrerinnen und Sozialarbeiter,
Presse und Engagierte aus der Region.”

Der workshop wird in den Räumen des colorido e.V. stattfinden.

Anmeldung bitte bis 17.03.2022 an: www.riesa-efau/politischebildung.de; Nachfragen gerne an
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Einladung Fachworkshop Bilder dekonstruieren 24.03. in Plauen

 

Das Mahnmal bleibt! By any means necessary

Wir dokumentieren die Pressemitteilung des Bundesromaverbandes, die auch wir natürlich mitgezeichnet haben:

Das zentrale »Mahnmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas« ist durch Pläne der Deutschen Bahn bedroht. Eine Strecke der Berliner S-Bahn soll unter dem Mahnmal durchführen. Der Gedenkort soll (teilweise) entfernt und über viele Jahre gar nicht mehr zugänglich sein. Über 60 Jahre mussten Roma und Sinti um dieses Mahnmal und die mit ihm verbundene Anerkennung ihres Leids kämpfen.

Es gibt zur Zeit Gespräche über alternative Bahnstrecken – aber es steht nicht fest, wie diese Gespräche ausgehen werden. Daher finden wir es wichtig, darum zu kämpfen, dass das Mahnmal in der bestehenden Form bleibt und in keiner Weise angetastet wird. Die deutsche Bahn muss ihre Pläne ändern. Nichts von dem Areal rund ums Mahnmal darf angetastet werden. Es gibt immer weniger Zeitzeug:innen. Darum ist es umso wichtiger, dass das Mahnmal sicher bestehen bleibt, nicht jetzt und auch nicht in Zukunft angetastet wird.

Alle heute lebenden Roma und Sinti sind Nachkommen der Verfolgten, Kinder und Enkel der Überlebenden. Viele unserer Menschen haben kein Grab. Sie wurden in Todeslagern vergast, in Wäldern erschossen, in Massengräbern verscharrt. Unser Denkmal in Berlin ist der Ort, an dem wir um die Toten ohne Gräber trauern.

Es ist aber nicht nur ein Ort der Trauer für die Hinterbliebenen. Es ist auch ein Ort der Mahnung. Ein Ort des Nie wieder. Somit erfüllt das Mahnmal eine wichtige Funktion für die Mehrheit. Wir können den Völkermord an unseren Menschen nicht vergessen. Die Mehrheitsbevölkerung kann das durchaus, sofern sie überhaupt vom Völkermord an Roma und Sinti weiß. Das Mahnmal ist ein Ort, an dem die Mehrheit aus der Geschichte lernen kann. Darum ist auch die Mehrheit in der Verantwortung, für den Ort zu kämpfen.

Die Reichsbahn hat Zwangsarbeiter:innen nach Deutschland verschleppt, ohne die Wirtschaft und Krieg nicht aufrecht erhalten worden wären. Sie hat Millionen damit verdient, Menschen in die Arbeits- und Todeslager zu transportieren. Dass es jetzt gerade ihre Nachfolgerin ist, die Deutsche Bahn, die unser Denkmal zerstören wird, ist eine unerträgliche Respektlosigkeit gegenüber den wenigen Überlebenden, die noch da sind, und allen unseren Menschen.

Die Verfolgung von Roma ist nicht nur Teil der Geschichte. Sie ist auch Teil der Gegenwart. Rassismus, Diskriminierung und Gewalt sind Teil unseres Alltags. In Deutschland, in Europa, in der Welt.

Die Abwehr, die sich gegen uns richtet, sowohl in der Migrationsabwehr als auch in historisch gewachsenen strukturell rassistischen Vorgängen – sie wirkt schlimmer je weniger Unterstützung und Wahrnehmung wir haben. Daher empfinden wir schon die Diskussionen um das Mahnmal als Angriff.

Wir sprechen uns seit Jahren gegen ein leeres Erinnern und ein kaltes Vergessen aus. Um die Unterbrechung der fortgesetzten Geschichte müssen wir weiter ringen.

Wir haben bereits mit weiteren Roma-Selbstorganisationen gemeinsam eine Demo in Berlin organisiert unter dem Motto: Schützt das Mahnmal für die Sinti und Roma Europas. Wir organisieren weiter Proteste, Kundgebungen, Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen, bis das Mahnmal sicher ist.

Dani Karavan, der Künstler, der das Mahnmal gestaltete, hat angekündigt, dieses notfalls mit seinem Körper zu schützen. Er ist heute 89 Jahre alt. Wir nehmen das als Auftrag und wir rufen euch: Aus Respekt für die bis zu 1,5 Millionen ermordeten Roma und Sinti Europas! Zeigt eure Solidarität, beteiligt euch und kämpft mit uns ums Mahnmal – egal wo, egal wie – by any means necessary!.

Connecting throughout the World – Roma in der Corona-Krise 4

Connecting throughout the World. Roma in der Corona-Krise. Diesmal: Bosnien und Herzegowina

Connecting throughout the World ist eine Serie von Online-Konferenzen. In jeder Folge sprechen wir mit Menschen in verschiedenen Ländern über die allgemeine Situation von Roma und wie sie sich durch die Covid19- Pandemie verändert hat.

In der vierten Folge reden wir mit Denis Mujic von dem Romnja-Verband Bessere Zukunft (Udruženje žena Romkinja Bolja Budućnost) über die Situation von Roma in Bosnien-Herzegowina und in Tuzla. Wir sprechen über Frauenrechte, Bildung, die Einschränkungen in der Corona-Krise und Rassismus.

Schaltet ein!

Wann: 16. Juli 2020 um 20 Uhr
Wo: auf unserem Youtube-Channel und bei Facebook

Tresen am 20.11.: Es brennt in Plauen

Die Brandanschläge auf Rom*nja in Plauen/Vogtland zum  Jahreswechsel 2017/2018 sind schon vergessen. Die beiden Brände und ihre symptomatisch sächsische Bearbeitung hinterlassen ein Gefühl der Ohnmacht. Niemandkann die Sachlage zusammenfassen. Eine abschließende Beurteilung ist aufgrund mangelnder Ermittlung der Polizei und Justiz leider nicht möglich. Die Nichtaufklärung zeugt von einer Gleichgültigkeit angesichts eines der schwersten Gewaltverbrechen gegenüber Rom*nja der letzten Jahre in dieser Region.

An diesem Abend versuchen wir die Hergänge zu rekonstruieren, so dass die Gewalt und Nichtaufklärung im Kontext des Verbrechens sichtbar gemacht werden.

Wann?
Mittwoch, 20.11.2019: 20 Uhr

Wo?
kosmotique, Martin-Luther-Str. 13

Einige Infos vorab findet Ihr hier: http://www.weiterdenken.de/de/2019/07/16/dossier-zu-den-brandanschlaegen-20172018-plauen

In Kooperation mit dem Projekt RomaRespekt des Weiterdenken e.V.