Kategorie: Tresen gegen Antiromaismus

Buchenwald überlebt, aber repressiert unter dem Staatlichen Antifaschismus: Die Nicht-Aufarbeitung des Porrajmos in der DDR

Vortrag und Diskussion mit Natalia Fomina

Porrajmos ist ein Wort aus dem Romanes. Es bedeutet das Verschlingen und bezeichnet den Völkermord an den europäischen Romn*ja und Sinti*zze in der Zeit des Nationalsozialismus. Etwa 500.000 Angehörige der Gruppe wurden ermordet. Viele gefoltert, verfolgt und enteignet.

Nach 1945 wurden Rom*nja und Sint*ezze nach denselben rassistischen Mustern ausgegrenzt, wie vor und während des NS. Dieser Vortrag befasst sich mit der bruchlosen Repression der Minderheit im postnational-sozialistischen Deutschland und nimmt dabei die DDR in den Blick. Diese setzte sich explizit als Antithese zum Nationalsozialismus und auch zur BRD.
Als offiziell antifaschistisch bot sie die Hoffnung einer entsprechenden Aufarbeitung und Erinnerung und aufrichtigen Umgang mit den Überlebenden. In ihrem Vortrag erläutert Natalia Fomina jedoch warum, der staatliche Antifaschismus nicht antirassistisch war und darüber hinaus die postnationalsozialistische Gewalt vor allem gegenüber Sinti*zze in politischen und behördlichen Maßnahmen unsichtbar machte.

Die historische Analyse zeigt, dass der Holocaust längst nicht aufgearbeitet ist und, dass der tiefsitzende Rassismus gegenüber Roma und Sinti nach 1945 besondere Aufmerksamkeit erhalten muss.

Die Veranstaltung startet am 15.11.23 um 19 Uhr im Rahmen des “Tresen gegen Antiromaismus”.

kosmotique, Martin-Luther-Str. 13, 01099 Dresden

Offener Tresen am 11. April: Das ist kein Film..

“Diesen Film habe ich aus Wut gemacht” sagte Danis Tanovic über seinen Film “Aus dem Leben eines Schrotthändlers”. 2013 erhielt sein Hauptdarsteller Nazif Mujić bei der Berlinale in Berlin den silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung. Nazif Mujić musste allerdings nicht “spielen”. Er musste nur zeigen und dokumentieren.

Doch selbst diese beeindruckende Dokumentation reichte nicht für ein Armuts-Asyl für die bosnische Roma-Familie. Als Nazif krank war, kamen er, seine Frau und seine Töchter nach Berlin zurück – einfach in der Hoffnung auf Hilfe. Ihr Asylantrag wird als “offensichtlich unbegründet” abgelehnt. Doch warum eigentlich? In diesem Fall dokumentierte ein Film – ein offensichtlich guter Film – die Bedingungen unter denen viele Roma in der Europäischen Union aufgrund von Rassismus, Ausschluss und Gewalt leben müssen. Das reichte jedoch nicht für eine positive Entscheidung aus.
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Tresen gegen Antiromaismus im Mai: Überraschungsfilm zur Gedenkfahrt nach Lety

Am Mittwoch, den 10. Mai, zeigen wir bei unserem Tresen in der kosmotique einen Film, der das KZ Lety im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Verfolgung von Roma und Sinti in ganz Europa beleuchtet und eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart schlägt. Dabei kommen auch einige unserer tschechischen Freund_innen zu Wort, die wir bei der Gedenkfahrt am 13. Mai in Lety treffen werden.

Tresen gegen Antiromaismus im April: Mobilisierung zur Lety-Gedenkfahrt

Am 13. Mai wollen wir zusammen mit Euch nach Lety fahren, um an der jährlichen Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Zusammen mit Luisa, der Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in der tschechischen Kleinstadt Písek und Lety wollen wir bei unserem Tresen an den Ort der Vernichtung und Verfolgung erinnern, über die aktuellen Entwicklungen zum Gedenken vor Ort informieren und unseren Plan für die Fahrt nach Lety vorstellen.

Lety war von 1940 bis 1943 Zwangsarbeitslager. Ein großer Teil der dort unter lebensgefährdenden Bedingungen lebenden Menschen waren Romnja.

Luisa schreibt: „Ich, als ein Mensch, der sich frei entfalten, Glück, Selbstbestimmung, Freude und Liebe leben möchte, finde es ausgesprochen wichtig, dass jeder meiner Mitmenschen genauso diese Grundrechte leben kann, ohne Diskriminierung zu erfahren. Leider war und ist dies nicht der Fall. Mit meiner Arbeit in Lety möchte ich über die Diskriminierung von Roma damals wie heute dazulernen und versuchen, kleine Zeichen zu setzen, indem ich Lety und meine Aktivität als Freiwillige in Tschechien wie auch in Deutschland mehr in den öffentlichen Fokus rücken möchte. So freue ich mich, bald in Dresden zu Gast zu sein und ein Zeichen gegen Diskriminierung und für ein würdiges Gedenken setzen zu dürfen. Gleichzeitig möchte ich den Aufruf unterstützen, am 13. Mai 2017 zum würdigen Gedenken nach Lety zu fahren.“

Wann?
Mittwoch, 12. April ab 20 Uhr

Wo?
kosmotique, Martin-Luther-Str. 13

Tresen gegen Antiromaismus: Frauen – Kämpfe – Anerkennung

Anlässlich des Internationalen Frauentages stehen beim zweiten Tresen gegen Antiromaismus Frauen, ihre Geschichte und Geschichten im Mittelpunkt. In Audiobeiträgen, Filmen und Texten könnt ihr euch in der kosmotique ab 20 Uhr informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Porträts und Texte von und über Frauen, vorwiegend Romnja, stehen dabei im Mittelpunkt.

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Tresen gegen Antiromaismus: Abschiebungen. Wir und Ihr.
Neoliberalismus. Nazis. Arbeitsvorstellungen. Kunst und Kultur.
Politik. Nationalsozialismus. Freundschaft. Stadt. Soziale Arbeit.
Mindj Panther. Rassismus. Filme. Erinnerung. Azis. Solidarität.
Romano Sumnal. Lety. Widerstand – es gibt viel zu besprechen.
Deshalb veranstaltet die Gruppe Gegen Antiromaismus ab Februar 2017 an jedem zweiten Mittwoch des Monats den “Tresen gegen Antiromaismus” in der kosmotique. Der offene Tresen soll einen Anlaufpunkt für alle bieten, die an der Auseinandersetzung mit Antiromaismus und dem Widerstand dagegen interessiert sind. In lockerer Runde gibt es die Möglichkeit für Inputs und Diskussionen, Bier und Tee.

Wann?
08.März ab 20Uhr

Wo?
kosmotique, Martin-Luther-Str. 13

Tresen gegen Antiromaismus im Februar: Dresden, Belgrad, Skopje – Eine Reise in die „sicheren Herkunftsländer“

Am Mittwoch, den 8. Februar um 20 Uhr startet das neue Veranstaltungsformat der Gruppe Gegen Antiromaismus:

Clemens Leu und Jörg Eichler, Mitarbeiter des Sächsischen Flüchtlingsrates, besuchten im November im Rahmen einer zehntägigen Recherchereise Siedlungen von Rom*nja in den Balkanländern. Dort sprachen sie mit Menschen, die aus Deutschland in ihre sogenannten „sicheren Herkunftsländer“ abgeschoben wurden: nach Serbien, Kosovo und Mazedonien.

Die Geschichten der Rom*nja über ihre Lebensumstände, alltägliche Diskriminierung, den Kampf um ein Überleben in bitterer Armut und ein menschenwürdiges Dasein bringen wir zurück in das Land, welches sie in diese Situation gebracht hat – oft mit polizeilicher Gewalt

Wir freuen uns auf den Bericht und die Diskussion!

Wann?
Mittwoch, 8. Februar ab 20 Uhr

Wo?
kosmotique, Martin-Luther-Str. 13

Neues Format ab Februar: Tresen gegen Antiromaismus!

„Wer mit halbwegs wachem Geist in Europa lebt, weiß dass Roma diskriminiert werden, ihnen mit rassistischem Hass und Gewalt begegnet wird … und doch: Wir lassen es zu“ (derive, no 64)

Abschiebungen. Wir und Ihr. Neoliberalismus. Nazis. Arbeitsvorstellungen. Kunst und Kultur. Politik. Nationalsozialismus. Freundschaft. Stadt. Soziale Arbeit. Mindj Panther. Rassismus. Filme. Erinnerung. Azis. Solidarität. Romano Sumnal. Lety. Widerstand – es gibt viel zu besprechen.

Deshalb veranstaltet die Gruppe Gegen Antiromaismus ab Februar 2017 an jedem dritten Mittwoch des Monats den Tresen gegen Antiromaismus in der kosmotique. Der offene Tresen soll einen Anlaufpunkt für alle bieten, die an der Auseinandersetzung mit Antiromaismus und dem Widerstand dagegen interessiert sind.

In lockerer Runde gibt es Inputs und Diskussionen, Bier und Tee. Neue jederzeit willkommen!

Wann?
Jeder dritte Mittwoch im Monat ab 20 Uhr

Wo?
kosmotique, Martin-Luther-Str. 13