Schlagwort: Radio

Audiobeitrag von Radio Blau (Leipzig)

Das Leipziger Radio Blau hat einen Beitrag bei Freie Radios zum Engagement von Konexe (Ústí nad Labem) veröffentlicht. Im Interview kommen Miroslav Brož und Josef Miker von Konexe zu Wort und erläutern die aktuelle Situation vor Ort und sprechen über vergangene und kommende Kämpfe um an der Lage etwas zu verändern.

Schweinemast auf dem NS-Todeslager

Deutschlandradio Kultur, Beitrag vom 13.08.2014
Von Kilian Kirchgeßner

Auf dem Gelände eines ehemaligen KZ in Lety stehen heute Viehställe

Im tschechischen Lety stand während der Zeit der nationalsozialistischen Besatzung ein Konzentrationslager, in das vorwiegend Roma eingewiesen wurden. Nach 1945 wurden die Lagerbaracken abgerissen, auf dem Gelände eine Schweinemast errichtet.

Eine schmale Straße nur führt zu dem Gedenkort, links und rechts dichter Wald. Nach gut einem Kilometer öffnet sich der Blick, es gibt einen kleinen Parkplatz. Hier, im Wald mitten im Niemandsland knapp 100 Kilometer vor den Toren Prags, liegt einer der nationalsozialistischen Schreckensorte – Zigeunerlager nannten es die Nationalsozialisten, betrieben wurde es von tschechischen Aufsehern. Milous Cervencl kennt die Greuel, die hier in den 40er-Jahren verübt wurden.

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Ehemaliges Roma-KZ Lety: Pietätsakt von Neonazis gestört – und Streit um Gedenkstätte

in: romove.radio.cz vom 14.05.2007, von Till Janzer

Einige Dutzend Roma, meist Hinterbliebene der Opfer des Roma-Holocausts, haben am Sonntag den Opfern gedacht, die im früheren so genannten Zigeunerlager Lety in Südböhmen dem Naziterror zum Opfer gefallen sind. An der Veranstaltung nahmen auch Politiker teil, unter anderem auch der parteilose Außenminister Karel Schwarzenberg sowie die Ministerin ohne Portefeuille Dzamila Stehlikova. Die Gedenkfeier wurde allerdings von Rechtsradikalen gestört.

Es waren fünf Mitglieder der rechtsradikalen „Narodni strana“, auf Deutsch „Nationalpartei“, die die Andacht störten. Während des Gottesdienstes für die Opfer des ehemaligen Roma-Konzentrationslagers stellten sie sich hinter die Gedenkenden und hoben Transparente hoch, mit denen sie an tschechische Aufseher in dem KZ erinnert wollten, die dort während einer Typhusepidemie starben, sowie an tschechische Opfer des Nazismus. Eine Provokation also angesichts Gedenkaktes für 326 Opfer der Roma-Minderheit. Nach einer kurzen mündlichen Auseinandersetzung konnten Veranstalter und Polizei die Rechtsradikalen dazu bewegen, den Ort zu verlassen.
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“Wir müssen nur den Mut haben, die Wahrheit zu sagen..”

Eine Sendung des tschechischen Rundfunks, Radio Praha, vom 26.05.2005 von Silja Schultheis

Während das frühere Konzentrationslager Terezin/Theresienstadt, Symbol vor allem für den Holocaust an den Juden, heute in Tschechien“nationale Gedenkstätte“ und obligatorische Station für Politiker aus dem In- und Ausland ist, erinnert in den beiden früheren Roma-Konzentrationslagern nichts an ein Gedenken. Ganz im Gegenteil: Auf dem Areal des früheren KZ im mährischen Hodonin befindet sich ein Erholungszentrum, in Lety, Südböhmen, sogar eine Schweinefarm. Warum eigentlich tun sich die Tschechen so schwer mit dem Gedenken an die Roma, die dem Holocaust zum Opfer gefallen sind? Dieser Frage ist Silja Schultheis in einer neuen Ausgabe der Sendereihe „Forum Gesellschaft“ nachgegangen.

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In Würde gedenken

Tschechische Roma streiten für ein Holocaust-Mahnmal

Seit Jahren fordern die tschechischen Roma eine Gedenkstätte für ihre Holocaust-Opfer. Bislang vergeblich. Auf dem Gelände des früheren Roma-KZ im mährischen Hodonin befindet sich heute ein Erholungszentrum. Und in Lety bei Pisek, dem Standort des zweiten ehemaligen Lagers für Roma, wird eine Schweinefarm betrieben. Zahlreiche Appelle von Roma-Verbänden, die Farm zu beseitigen, sind bislang gescheitert. Silja Schultheis berichtet aus Tschechien.

Eine Roma-Gedenkfeier im südböhmischen Lety für die Opfer des Holocaust. Auf dem provisorischen Friedhof, rund 150 Meter vom ehemaligen Konzentrationslager entfernt, haben sich rund 120 Menschen versammelt, dort wo der damalige Präsident Vaclav Havel 1995 ein Mahnmal errichten ließ.

Auf dem Lagergelände selbst befindet eine Schweinefarm mit 14.000 Tieren. Damit der Gestank nicht zum Friedhof herüberzieht, haben die Betreiber die Belüftung ausgeschaltet. Dennoch sei dies ein unwürdiger Ort für die Opfer des Holocaust, sagt Cenek Ruzicka, der seinen Großvater und seinen Bruder im KZ Lety verloren hat und heute Vorsitzender des Komitees zur Entschädigung des Roma-Holocausts ist:

„Schon seit zehn Jahren gibt es diesen unglaublichen Streit darüber, wie man der Opfer des Rassenhasses in Würde gedenken kann. Aber diese Farm ist immer noch in Betrieb, allen Bemühungen zum Trotz. Das zeigt, wie kompliziert das Verhältnis zwischen Tschechen und Roma bis heute ist.“

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