Am 25. Januar hat der Dresdner Stadtrat mit einer knappen Mehrheit von 33 Stimmen von CDU, FDP/Freie Bürger, AfD, NPD und dem Großteil der SPD eine neue Polizeiverordnung in Dresden verabschiedet, die das Betteln mit und von Kindern mit bis zu 1000€ unter Strafe stellt. Damit ist die Gängelung und Verdrängung bettelnder Eltern und deren Kinder beschlossene Sache. Dagegen stimmten die Fraktionen von B90/Die Grünen und Die LINKE sowie 2 SPD-Stadträt*innen. Obwohl die Abstimmung zu ungunsten der BettelLobby und vor allem der Betroffenen bettelnden Menschen ausgegangen ist, haben wir ein positives Fazit gezogen. Für “Dresdner Verhältnisse”, d.h. angesichts der allgemein repressiv-rassistischen Grundstimmung in der Stadt und einer konservativen Lokalpresse hat die BettelLobby erfolgreich in die Debatte intervenieren könnnen. Mit der BettelLobby haben wir länger als ein halbes Jahr an einem Thema gearbeitet mit verschiedenen Formaten, die sich gut ergänzt haben: Fachgespräche, Filmvorführungen, Podiumsdiskussion, Workshops und Plakate in der Stadt, Pressemitteilungen, Interviews, direkte Gespräche mit Politiker*innen, einer öffentlichen Stellungnahme an die SPD-Fraktion und der Petition an den Stadtrat. Mit den vielfältigen Formaten haben wir viele Menschen erreichen können.
Weiterlesen
Eine persönliche Geschichte über den Kampf gegen eine Abschiebung aus Sachsen
Am Donnerstag, den 15. März hält die Gruppe Gegen Antiromaismus gemeinsam mit Sami Bekir einen Vortrag im Kunsthaus Dresden. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit DRESDENpostkolonial.
Start ist um 19 Uhr in der Räthnitzgasse 8.
Weiterlesen
Ein Audiofeature und Gespräch mit Isabel Andiel (Autorin)
Am Mittwoch, den 14. März, haben wir beim Tresen gegen Antiromaismus Isabel Andiel zu Gast. Sie ist gemeinsam mit Liska Beulshausen Autorin des Audiofeatures “Verdrängte Perspektiven – Ein Sinto auf Spurensuche”.
Das Hörstück dreht sich um die persönliche Auseinandersetzung des Riesaer Sinto Charlie mit seiner Familiengeschichte und Gegenwart. Insbesondere seine Großmutter Barbara Richterova, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebte, prägte den Protagonisten. Das Audiofeature zeichnet den Weg vom Lager Lety in Tschechien bis nach Auschwitz nach, erzählt vom Widerstand und der Suche nach der eigenen Vergangenheit und Identität.
Weiterlesen
Am Donnerstag, den 25. Januar, entscheidet der Dresdner Stadtrat über die neue Polizeiverordnung und somit darüber, ob das Betteln von und mit Kindern verboten wird. Die BettelLobby lädt für 15.30 Uhr vor das
Rathaus (Goldene Pforte) ein. Wir wollen dort unsere Petition “Armut bekämpfen, nicht Arme! Gegen ein Bettelverbot in Dresden” und die gesammelten Unterschriften an den Stadtrat übergeben (Link zum Petitionstext).
Auch bei einer Umfrage der SPD-Fraktion auf ihrer Website stimmten 85 Prozent der Teilnehmenden gegen das Bettelverbot (Stand 23.01.2018, 19 Uhr). Bereits am Dienstag hat die BettelLobby der SPD-Fraktion eine Stellungnahme übergeben und sie aufgefordert, gegen das Bettelverbot zu stimmen.
Weiterlesen
Die jahrzehntelangen Kämpfe gegen die Schweinemast auf dem Gelände des ehemaligen KZ Lety scheinen sich endlich gelohnt zu haben: Anfang Dezember wurde der Kaufvertrag für das Gelände unterzeichnet.
Wir wollen auf diesem Wege allen gratulieren, die all die Jahre nicht locker gelassen haben und immer wieder auf die unerträgliche Situation in Lety aufmerksam gemacht haben. Insbesondere unserem langjährigen Partner Konexe und dem Ausschuss für Holocaust-Entschädigung für die tschechischen Roma (VPORH) um Čeněk Růžička gebührt dabei unser besonderer Dank.
Weiterlesen
Wir feiern die Rückkehr der Familie Bekir/Kamberovik – Hajde hajde!
2016 wurde Azbije zusammen mit den kleinsten Kindern abgeschoben. Sami musste mit den älteren Kindern in Deutschland weiterkämpfen. Viele unterstützten die Familie. Seit August 2017 sind sie wieder vereint.
Viel ist erreicht und es ist höchste Zeit einmal zu feiern und uns und euch danke zu sagen.
Gleichzeitig wurde sehr viel Geld ausgegeben und wir wollen den Abend auch nutzen, um noch einmal Spenden zu sammeln
Kommt am Samstag, den 02.12. ins AZ Conni.
20 Uhr: Gespräch mit Familienmitgliedern und Unterstützer_innen
22 Uhr: Party mit musikalischem Coktail: Von Balkan und Talava über Trash bis Hiphop und Pop
Seit Monaten läuft in Dresden eine öffentliche Debatte über das Betteln insbesondere von nicht-deutsch wahrgenommenen Menschen. Dabei will die Stadtverwaltung durch eine Verschärfung der Dresdner Polizeiverordnung ihre Möglichkeiten erweitern, repressiv gegen arme Menschen vorzugehen. Der Entwurf sieht vor, das Betteln von und mit Kindern mit 1000 Euro zu sanktionieren. Damit wird den Kindern jedoch nicht geholfen, sondern Bettler*innen werden kriminalisiert und unsichtbar gemacht.
Gemeinsam mit anderen Vereinen, Gruppen und Initiativen stellen wir uns als BettelLobby Dresden gegen jede Form von Bettelverboten. Die Bettellobby hat eine Petition gestartet, die die Dresdner Stadträt*innen auffordert, gegen die neue Polizeiverordnung zu stimmen. Wenn wir genug öffentlichen Druck erzeugen werden wir das Ziel erreichen, im rot-rot-grünen Stadtrat eine Mehrheit gegen die Verschärfung zu bekommen.
Bitte verbreitet das Anliegen weiter und unterzeichnet die Petition!
Am Mittwoch, den 4.10. zeigen wir in der kosmotique ab 20 Uhr den Film “Warum die Wunde offen bleibt”, der sich mit der Aufarbeitung des Holocausts an Roma und Sinti durch die sogenannte „2. und 3. Generation“ beschäftigt. Im Anschluss steht die Filmemacherin Marika Schmiedt für ein Gespräch zur Verfügung.
Im Mittelpunkt des Films stehen Interviews bzw. Gespräche mit drei beeindruckenden Frauen: Anna Gleirscher-Entner arbeitet seit vielen Jahren als psychosoziale Beraterin und hat ein Sachbuch mit dem Titel „Das Unaussprechliche in der psychosozialen Beratung von Sinti und Roma“ verfasst. Ihre wissenschaftliche Arbeit ist von ihrer Biografie – sie ist als elftes Kind in einer Sinti-Familie aufgewachsen – nicht trennbar. Die Erfahrungen, das Schweigen über den Holocaust, die Vertreibung und Ermordung von Familienmitgliedern, führten sie schlussendlich zu dem „Tabubruch“, öffentlich über kollektive und individuelle Traumata zu reden, zu publizieren. Elisabeth Brainin, eine Psychiaterin und Psychoanalytikerin, berichtet über psychologische Hintergründe der sogenannten Mehrheitsgesellschaft, die den Nationalsozialismus und seine Implikationen gerne als Schlussstrichthema betrachtet. Das Nicht-Anerkennen und das fehlende Bewusstsein über Roma und Sinti als Opfergruppe des NS-Regimes führen zu einer erneuten Viktimisierung. Weiterlesen
Am Mittwoch, den 13. September, haben wir beim Tresen gegen Antiromaismus Hannah Köhler zu Gast, die uns bereits vor einigen Monaten einen Erfahrungsbericht über ihrer Arbeit zugesendet hatte.
Ein Jahr im Süden der Slowakei in einem Zentrum für Romakinder zu arbeiten, verändert die Weltsicht auf ganz besondere Weise. Die Auseinandersetzung mit der politischen Situation der Romabevölkerung wird real, wenn man den Betroffenen jeden Tag begegnet. Einige Organisationen versuchen, den Lebensalltag der jungen Generationen in diesem ärmsten Gebiet der Slowakei zu verbessern und ihnen Chancen für ein erfülltes Leben zu bieten. Aber reicht das?
Los geht’s wie immer um 20 Uhr in der kosmotique
Die Stadt Dresden will das Betteln einschränken. Zurzeit stehen Verbote von Betteln mit und durch Kinder zur Abstimmung, nachdem bereits Straßenmusiker*innen mit absurden Überregulierungen gegängelt werden. Dafür soll im September eine neue Polizeiverordnung im Stadtrat diskutiert werden. Das Kindeswohl wird vorgeschoben, um zu verschleiern worum es eigentlich geht: Kriminalisierung von Armen, Law&Order-Vorstellungen von den öffentlichen Räumen in der Stadt und autoritäre Fantasien davon, die Stadt „rein“ zu halten vom Anblick der Armut. Sittel, der Ordnungsbürgermeister, antwortete auf den Einwand, dass Kinder damit in illegale Tätigkeiten wie Diebstahl oder Prostitution getrieben würden, er sehe die Gefahr nicht: „vermutlich werden unsere Kontrollen eher eine örtliche Verdrängung in andere Städte zur Folge haben“. Das ist Stadtkosmetik im CDU-Style: Aus den Augen aus dem Sinn.
Gegen diesen Diskurs und gegen die neue Polizeiverordnung hat sich die BettelLobby Dresden zusammengefunden und möchte mit folgendem Veranstaltungsprogramm in die Betteldebatte intervenieren: Weiterlesen