Vortrag und Diskussion mit Natalia Fomina

Porrajmos ist ein Wort aus dem Romanes. Es bedeutet das Verschlingen und bezeichnet den Völkermord an den europäischen Romn*ja und Sinti*zze in der Zeit des Nationalsozialismus. Etwa 500.000 Angehörige der Gruppe wurden ermordet. Viele gefoltert, verfolgt und enteignet.

Nach 1945 wurden Rom*nja und Sint*ezze nach denselben rassistischen Mustern ausgegrenzt, wie vor und während des NS. Dieser Vortrag befasst sich mit der bruchlosen Repression der Minderheit im postnational-sozialistischen Deutschland und nimmt dabei die DDR in den Blick. Diese setzte sich explizit als Antithese zum Nationalsozialismus und auch zur BRD.
Als offiziell antifaschistisch bot sie die Hoffnung einer entsprechenden Aufarbeitung und Erinnerung und aufrichtigen Umgang mit den Überlebenden. In ihrem Vortrag erläutert Natalia Fomina jedoch warum, der staatliche Antifaschismus nicht antirassistisch war und darüber hinaus die postnationalsozialistische Gewalt vor allem gegenüber Sinti*zze in politischen und behördlichen Maßnahmen unsichtbar machte.

Die historische Analyse zeigt, dass der Holocaust längst nicht aufgearbeitet ist und, dass der tiefsitzende Rassismus gegenüber Roma und Sinti nach 1945 besondere Aufmerksamkeit erhalten muss.

Die Veranstaltung startet am 15.11.23 um 19 Uhr im Rahmen des “Tresen gegen Antiromaismus”.

kosmotique, Martin-Luther-Str. 13, 01099 Dresden